15.12.2011
St-Léonard: Mit dem Boot über den größten unterirdischen See Europas
Bei Saint-Léonard im Wallis, inmitten der Bergwelt der Berner Alpen, werden abenteuerliche, jedoch völlig gefahrlose Führungen in die "Unterwelt" angeboten! In Ruderbooten fahren die Besucher über einen unterirdischen See - den größten schiffbaren unterirdischen See Europas!
Die Gemeinde Saint-Léonard liegt auf 498 m Höhe im Kanton Wallis im Südwesten der Schweiz. Ungefähr 2.100 Menschen leben in dem Dorf. Im Jahr 1943 machte der Schweizer Höhlenforscher Jean-Jacques Pittard bei Saint-Léonard eine interessante Entdeckung: Er fand eine riesige Grotte, in der Quellwasser und Gletscherwasser einen unterirdischen See gebildet hatten. Das Wasser hatte im Lauf der Jahrtausende harte Gesteinsschichten (z.B. Marmor) durchdrungen und weicheres Gestein weggespült. So entstand ein 300 m langer See, der bis 20 m breit ist und bis zu 10 m tief! Wenige Jahre nach der Entdeckung wurde die Grotte zur Besichtigung freigegeben.
So können Besucher zwischen März und Oktober täglich an Führungen in die Grotte teilnehmen. Eine Tour über den See dauert rund 30 Minuten. Die Höhlenführer rudern ihre Besucher mit Booten durch die gut erleuchtete Grotte und informieren dabei über das faszinierende Naturphänomen, die Entstehung der Grotte und die Gesteinsarten. Die Führungen finden in Französisch, Deutsch und Englisch statt. Das Fotografieren ist in der Grotte erlaubt. Hier unten in der "Unterwelt" herrscht ständig eine Temperatur von rund 15 °C. Wer also im Sommer zum Höhlenbesuch aufbricht, wird es hier angenehm kühl finden, sollte aber auch an ein warmes Kleidungsstück denken!
Am Höhleneingang ist ein Kiosk, wo Souvenirs und Imbisse verkauft werden. Die Besucher können auf einer schönen Sonnenterrasse picknicken. Übrigens sind beim Höhleneingang auch genügend Parkplätze vorhanden. Touristen, die mit dem Zug anreisen, können den Höhleneingang vom Bahnhof Saint-Léonard aus leicht zu Fuß erreichen.
Quelle: Redaktion