03.05.2010
Prunkvoll und sehenswert: die Doppelschlossanlage Forder- und Hinterglauchau
An der Zwickauer Mulde, einem nicht schiffbaren Nebenfluss der Elbe, liegt die Große Kreisstadt Glauchau. Sie entstand im 13. Jahrhundert im Schutz der gleichnamigen Burg.
Zwischen 1170 und 1180 wurde die Burg Glauchau vom Geschlecht derer von Schönburg auf einem Vorsprung des rechten Muldentalrandes erbaut. Von 1470 bis 1485 erfolgte ein Umbau in ein damals modernes und bequemes spätgotisches Wohnschloss. Ernst II. von Schönburg baute das Schloss von 1527 bis 1534 im Stil der Frührenaissance um. So entstand eine Dreiflügelanlage mit Zwerchhäusern im Dachbereich wie es für diese Zeit typisch war. Das Schloss wurde 1623 aufgrund einer brüderlichen Erbteilung zu einer Doppelschlossanlage. Es wurde durch einen Wallgraben an der Stelle getrennt, die um 1530 angebaut wurde. Seitdem gibt es die beiden Herrschaftslinien Forder- und Hinterglauchau. Diese Art der Doppelschlossanlage ist in ganz Sachsen einzigartig.
Das Museum im Schloss Hinterglauchau wurde bereits 1884 eröffnet. Damals wurde der Besucher noch über die Papier-, Schuh- und Textilfabrikation informiert. Das Museum wurde aufgrund der politischen Unruhen kurz vor dem ersten Weltkrieg geschlossen und konnte erst 1940 wieder geöffnet werden. Im April 1945 geriet das Schloss unter Artillerie-Beschuss. Der westliche Teil des Südtraktes des Schlosses Forderglauchau brannte aus und das Museum musste wiederum geschlossen werden. Nach einigen Sonderausstellungen konnte es am 15.Juli 1950 abermals vollständig geöffnet werden. Es beheimatet heute Möbel und andere Einrichtungsgegenstände des 16. bis 19. Jahrhunderts. Viele dieser Exponate konnten von den Erben der schönburgischen Linie erworben werden. Außerdem können sich die Besucher über die Stadt- und Schlossgeschichte ausführlich informieren.
Das Schloss Hinterglauchau beherbergt neben dem Museum die Kunstsammlung der Stadt Glauchau. Im Schloss Forderglauchau befindet sich die Stadt- und Kreisbibliothek "Georgius Agricola", die Galerie "art gluchowe", ein Konzertsaal und eine Musikschule.
Quelle: Redaktion