04.07.2010
Bestaunen sie die Burganlage Ampfurth: eines der schönsten Renaissanceschlösser Norddeutschlands
Die Stadt Oschersleben in Sachsen-Anhalt teilt sich in 17 Ortsteile auf. Einer der Ortsteile ist Ampfurth, dessen Mittelpunkt eine aus dem 12. Jahrhundert stammende Burganlage bildet. In den Jahren 1608 – 1615 wurde die Burganlage zu einem der schönsten Renaissance-Schlösser Norddeutschlands umgebaut.
Geschichte des Ampfurther Schlosses
Die Rundburg diente nach ihrer Errichtung als Adelssitz, bis sie 1257 dem Erzbistum von Magdeburg unterstellt wurde. Im 15. Jahrhundert ging die Burg in den Besitz der Herren von Asseburg über. Das kleine Dorf wurde um die Burg herum gebaut, so dass die Burg und die Kirche den Ortskern bildeten. Das Dorf wurde in Form eines für diese Zeit typischen Haufendorfes mit Höfen erbaut. Noch heute prägen das Schloss, die Kirche und die alten Höfe den historischen Stadtkern vom Ampfurth.
Zwischen 1608 und 1615 wurde auf den Grundmauern der zerfallenen Burg ein vierflügeliges Schloss im Renaissance-Stil erbaut, das zu den schönsten Renaissance-Schlössern in Norddeutschland zählt. 1715 ging das Schloss in den Besitz des Königs Friedrich Wilhelm I. über. Im Zuge der Bodenreform wurde das Rittergut 1945 enteignet und ab 1947 als LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) genutzt. 1997 ging das Schloss in den Privatbesitz von Hans-Christian Wahnschaffe über.
Das Schloss Ampfurth heute
Der Nord- und Westflügel des Schlosses sind noch immer bewohnt, während der Südflügel und andere an den mit Natursteinen gepflasterten Schlosshof angrenzende Gebäude nicht mehr genutzt werden. Der achteckige, 27 Meter hohe Treppenturm auf der Westseite des Schlosses, der zwischen 1833 und 1849 als Telegrafenstation der Königlich-Preußischen-Optischen Telegrafenlinie diente, ist noch heute das Wahrzeichen von Ampfurth. Vorhanden sind auch noch Reste des alten Schlossbrunnens und des Ringgrabens der alten Burg. Die im 16. Jahrhundert im spätgotischen Stil errichtete Christuskirche diente als Schlosskapelle. Sehenswert sind die alten Gemälde, der aus dem Jahr 1570 stammende Taufstein der Kirche und die alten Grabmäler der Familie der Herren von Asseburg.
Im ehemaligen Stallgebäude des Schlosses ist heute ein Veranstaltungsraum für verschiedene örtliche Vereine untergebracht, die unter anderem jedes Jahr im Spätsommer ein Burgfest veranstalten. Das mittelalterliche Spektakel mit Konzerten und einem mittelalterlichem Markt zieht jährlich viele Besucher in seinen Bann.
Quelle: Redaktion