10.11.2010
Schloss Harburg: diesen Anblick werden Sie so schnell nicht vergessen
Über der schwäbischen Kleinstadt Harburg erhebt sich mit Schloss Harburg eine der schönsten und ältesten Burganlagen im süddeutschen Raum. Besucher erleben auf der mit ihren Giebeln und Dächern über dem Wörnitztal thronenden Anlage eine bewegende Reise in 900 Jahre Geschichte und Burgenromantik pur.
Bereits um 1093 wurde die Harburg in alten Urkunden erwähnt. König Konrad IV. verpfändete den Ort Harburg im Jahre 1251 als Darlehensausgleich an Graf Ludwig III. von Oettingen. 1295 ging auch die Burg in den Besitz der Grafen über und die Anlage wurde nach und nach zu einer riesigen Wohnfestung ausgebaut. Schloss Harburg befindet sich seit 700 Jahren in Familienbesitz und zählt zu den besterhaltenen historischen Burganlagen in Deutschland.
Besucher erhalten bereits im Burghof einen Überblick über die eindrucksvolle Burganlage. Der Burghof lässt sich über drei Tore und ein Fallgatter erreichen. Die gesamte Burganlage ist von einem Mauerring mit sechs Türmen umgeben. Als ältestes erhaltenes Bauwerk gilt der auch Diebsturm genannte Bergfried, welcher entstand, bevor die Burg in den Besitz der Grafen von Oettingen überging. Die Burgvogtei entstand Mitte des 16. Jahrhunderts. Heute ist hier ein gemütliches Restaurant untergebracht. Auch den Fürstenbau errichteten die Grafen im 16. Jahrhundert. Im Kastenhaus waren früher Pferdeställe und Kornmagazin untergebracht. Der Saalbau wurde im 18. Jahrhundert um den prunkvoll ausgestatteten Rittersaal ergänzt, welcher Darstellung aus der griechischen Sagenwelt zeigt. Vom Burghof aus nicht sichtbar ist die Schlosskirche St. Michael. Das barocke Gotteshaus verfügt über kunstvolle Schnitzereien und Statuen. In der Gruft der Kirche liegen zahlreiche Mitglieder der Grafengeschlechter begraben.
Schloss Harburg ist weithin bekannt für seine bedeutenden Kunstsammlungen. Bereits im Mittelalter verfügten die Grafen über eine ansehnliche Bibliothek. Fürst Ludwig öffnete 1811 seine Kunstkammer als Museum der Öffentlichkeit. Zu den beeindruckende Exponaten der Ausstellung zählt eine Kreuzigungsgruppe Tilman Riemenschneider aus dem Jahre 1490.
Das Schloss Harburg ist zwischen Mitte März und Anfang November für die Öffentlichkeit zugänglich. Auf Wunsch können Führungen durch die Anlage auch in den Wintermonaten durchgeführt werden. Geöffnet ist Dienstags bis Sonntags 10 bis 17 Uhr. Die etwa einstündigen Führungen kosen für Erwachsene fünf Euro. Kinder zahlen drei Euro. Auf Wunsch werden auch Nachtführungen, Musikführungen, Besichtigungen für Kinder oder ein Besuch im historischen Archiv der Burg angeboten.
Quelle: Redaktion