10.03.2011
Den "Teufelstein" in den Fischbacher Alpen umgibt eine teuflische Sage
In Rosenthal in den Fischbacher Alpen liegt ein rätselhafter Monolith in der Landschaft: Der Teufelstein. Heute verbirgt sich der Fels hinter verkrautetem Buschwerk. In früheren Zeiten gab er Anlass zur Legendenbildung.
Der Kreuzritter Diether von der Friedburg kehrte einst von seinen Feldzügen heim. Als er sich nun in seiner Heimat umschaute, wo er sich niederlassen konnte, kam er auch auf die Hieburg im Rosental. An der Tafel des Burgherren verliebte er sich in dessen Tochter. Nach einigen Wochen trat er an den Vater des bildhübschen Burgfräuleins mit einem Gesuch heran: Er bat um die Hand seiner Auserwählten.
Der Vater willigte jedoch nicht ein. Besorgt um die Zukunft seiner Tochter, sah er das kärgliche Vermögen des Ritters als zu gering an. Der Herr der Hieburg stellte aber in Aussicht, dem Antrag des Grafen Diether künftig zu entsprechen. Nur solle er dann als reicher Mann wiederkehren. Nichts anderes blieb dem Kreuzritter übrig, als abermals auf die Reise ins Heilige Land aufzubrechen, um fette Beute zu machen. Und so war Diether von der Friedburg wiederum viele Jahre auf dem Kreuzzug.
Als Graf Diether nun endlich zurückkehrte, lenkten ihn die ersten Schritte in der Heimat auf die Hieburg. Stolz zeigte er dort seine Reichtümer, doch seine Angebetete war inzwischen mit dem Ritter von Velben verlobt. Ob dieses Verrats und der Treulosigkeit geriet Diether in grimmigen Zorn. Mit Hilfe der Bauern wollte der die Hieburg erstürmen. Doch die verweigerten ihm die Gefolgschaft, obwohl er ihnen einen fürstlichen Sold versprach.
Als Ritter Friedburg in seiner Kammer saß und grollte, bemerkte das der Teufel. Und der ließ nicht lange auf sich warten und trat plötzlich vor den vergrämten Grafen hin. Listig rang der Fürst der Finsternis dem armen Diether seine Seele ab. Um derer habhaft zu werden versprach der Höllenfürst, grausame Rache an den Hieburgern zu üben. Und so sollte es am Tag der Hochzeit geschehen, dass der Satan aus einem schweren Gewitter hervor schwebte, um einen riesigen Felsenstein auf die Kapelle zu werfen, in der die Hochzeit vonstatten ging.
In der Nähe der Hieburg kauerte Graf Diether, um sich an dem furchtbaren Schauspiel zu ergötzen. Gerade hob der Satan zum Wurf an, als die Glocke der Kapelle erklang. Das Geläut erschreckte den Teufel so sehr, dass ihm der Fels aus der Hand rutschte und den unglücklichen Diether erschlug. Zum größten Pech des Kreuzritters aber erwischte der Satan seine Seele im Augenblick der Himmelfahrt. Diese Begebenheit bezeugt bis heute der Teufelstein in Rosental am Fuße der Hieburg.
Quelle: Redaktion