30.03.2011
Auf die Fortgeschrittenen Wanderer wartet der Mindelheimer Klettersteig
Wer die Herausforderung in den Bergen abseits der normalen Wanderwege sucht, aber dennoch nicht gleich unter die professionellen Bergsteiger gehen möchte, der sollte einen Klettersteig ausprobieren. Auf gut gesicherten Pfaden lässt sich so ein erster Eindruck von der Bergwelt gewinnen, der sonst nur Bergsteigern vorbehalten ist.
Der mittelschwere Mindelheimer Klettersteig im Kleinwalsertal ist für erste Steigversuche ausgezeichnet geeignet. In zirka 3 bis 4 Stunden Gehzeit verbindet er die Mindelheimer- und die Fiderepasshütte, führt dabei über die drei Schafalpenköpfe und erreicht auf 2.320 Metern den höchsten Punkt. Wer den Klettersteig innerhalb eines Tages gehen möchte, muss allerdings auch den Auf- und Abstieg zu den Hütten einrechnen und die körperlichen Voraussetzungen für eine 8-10-stündige Bergtour mitbringen. Wer einen Klettersteig begehen will, sollte über eine gute Fitness, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verfügen. Stimmen dann noch die Wetterverhältnisse, steht dem Kraxelspaß nichts mehr im Wege. Die Höhepunkte dieses Klettersteiges stellen eine 15 Meter senkrechte Wand, eine Leiterbrücke über eine Schlucht und viele schmale Absätze dar, an denen Sie sich entlang der Wand hangeln.
Die Ausrüstung muss stimmen
Für einen Klettersteig benötigen Sie eine entsprechende Ausrüstung, um Ihre Sicherheit zu gewährleisten. Neben festen Bergschuhen und einer dem Wetter entsprechenden Kleidung, sollten Sie niemals auf einen Helm verzichten, um sich vor fallenden Steinen zu schützen. Ein Klettersteigset ist für die Sicherung obligatorisch. Es besteht aus einem Sitzgurt oder einer Kombination aus Sitz- und Brustgurt und zwei Karabinern, die mit einer Sturzbremsvorrichtung ausgestattet sind. Die im Handel erhältlichen Karabinersets werden per Ankerstich an den Gurt geknotet und ermöglichen so die Sicherung.
Sicherheit durch Sicherung
Der Mindelheimer Klettersteig ist ausgezeichnet gesichert und wurde erst 2007 renoviert. Tritthilfen, Drahtseilsicherungen und Leitern helfen dem Wanderer, kritische Passagen bewältigen zu können. Auch bei Tritthilfen, die beispielsweise an senkrechten oder steilen Wänden angebracht sind, läuft ein Drahtseil zu Sicherung mit. Sie sind also jederzeit mit einem Karabiner am Drahtseil gesichert. Das Drahtseil ist in regelmäßigen Abständen im Fels verankert, um hohen Beanspruchungen standzuhalten. An diesen Stellen ist der freie Lauf immer unterbrochen und der Karabiner muss gewechselt werden. Man entfernt hier niemals beide Karabiner gleichzeitig, sondern erst wenn der eine wieder fest sitzt, wird der andere gelöst.
Quelle: Redaktion