07.10.2011
Im Winter ein Highlight: Die Skitour auf das Chilchalphora
Im Schweizer Kanton Graubünden liegt auf 1.624 m Höhe in den Westalpen das Dörfchen Hinterrhein. Von dieser beschaulichen Gemeinde aus führt eine interessante und beliebte Skiwandertour auf das 3.040 m hohe Chilchalphorn (im Dialekt "Chilchalphora", hochdeutsch auch "Kirchalphorn" genannt).
Touristen, die von Norden her anreisen, erreichen Hinterrhein über Chur. Von Chur folgen Autofahrer der Ausschilderung zum San-Bernardino-Tunnel, biegen in Reichenau ins Hinterrheintal ein und fahren über Splügen nach Hinterrhein. Hinterrhein hat nur etwa 100 Einwohner, und nur wenige Übernachtungsmöglichkeiten (vor allem Ferienwohnungen) stehen zur Verfügung. Es empfiehlt sich also, in Splügen nach einem Quartier zu suchen.
Für die Skitour benötigen die Skiwanderer keine besondere Ausrüstung außer einem Harscheisen. Jeder sollte ein Esspaket einpacken, denn auf der Strecke ist keine bewirtete Hütte zu finden! Die Tour ist von mittlerer Schwierigkeit und (Hin- und Rückweg zusammengerechnet) etwa 10 km lang. Allerdings müssen die Tourenteilnehmer genügend Kondition für einen mehrstündigen Aufstieg mit Überwindung eines Höhenunterschiedes von ca. 1.400 m besitzen! Auch kälteempfindlich sollten die Teilnehmer nicht sein! Bei klarem Wetter kann auf dieser Höhe die Temperatur schon einmal auf -15°C absinken! Aber der Ausblick vom Gipfel nach beendetem Aufstieg, das Erlebnis, mit Skiern einen Berggipfel erreicht zu haben, und nicht zuletzt die herrliche Abfahrt entschädigen reichlich für die Mühe des Aufstiegs!
Die Strecke beginnt in Hinterrhein, führt zunächst nordwärts, bis eine erste Alp erreicht wird, die "Nügädemli" (1.817 m). Hier steht eine Hütte. Auf 2.082 m Höhe kommen die Skiwanderer zu einer weiteren Hütte. Die Landschaft ist hüglig, es wachsen nur wenige Bäume an den Hängen. Die Skiwanderer wenden sich nun nach Westen und gehen über die Chilchalp und dann durchqueren sie ein kleines Tal, die "Chilchalplücke". Sie kommen bei einem kleinen Gletscher an, dem Chilchalpgletscher, der ohne Mühe überwunden werden kann. Dann ist der Grat des Chilchalphorns erreicht, und auf dem hohen, schneebedeckten Bergrücken besteigen die Wanderer den höchsten Punkt. Der Ausblick von hier oben ist bei klarem Wetter fantastisch!
Nach einer Verschnaufpause auf dem Gipfel kann die Abfahrt in Angriff genommen werden. Sie erfolgt auf derselben Strecke wie der Aufstieg. Bei guten Schneeverhältnissen ist die Abfahrt durch Pulverschnee ein besonderer Genuss. Der Aufstieg sollte in ca. vier bis viereinhalb Stunden zu schaffen sein. Wie lange die Abfahrt dauert, hängt vom Temperament und vom Können der Skitouristen ab!
Quelle: Redaktion