10.05.2012
Bialowieza: der älteste Nationalpark Polens
Polen beheimatet einen der schönsten Nationalparks von Europa. Hier im Bialowieza Nationalpark lebt das fast ausgestorbene Wisent und unzählige Pflanzen und Tierarten in einem einmaligen ursprünglichen Urwaldgebiet.
Bialowieza ist der älteste Nationalpark in Polen. Er wurde 1923 gegründet und umfasst eine Fläche von rund 876 km², dazu kommen nochmals so viele Quadratkilometer in umgrenzenden Flächen. Durch die Grenzverschiebungen nach 1945 befindet sich heute ein größerer Teil im Nachbarland Belarus. Der polnische Teil ist Weltnaturerbe und Biosphärenreservat der UNESCO. Ein sehr enger Bereich ist der Öffentlichkeit nur mit Führung zugänglich, andere Teile sind nur den Forschern vorbehalten. Der größte Teil des Nationalparks besteht aus Mischwäldern, der Rest ist der Heide zuzuordnen, insgesamt liegt der Park in einem Tiefland.
Der Nationalpark ist wegen seiner Tiere und Pflanzen ein einmaliges Wandergebiet. Hier findet man Tierarten, die nur noch hier vorkommen. Das ist beispielsweise das mächtige Wisent, das zu Gründerzeiten des Parks fast ausgerottet war. Durch den Park und einer Wiederansiedelung von gezüchteten Tieren konnte der Bestand auf ca. 450 Exemplare bis heute stabilisiert werden. Daneben leben hier weitere 12.000 Tierarten, die teilweise auf den roten Listen stehen. Das sind beispielsweise die Schwarzstörche, Blauracken, Schreiadler oder Schlangenadler. Dazu gesellen sich neun Spechtarten und sieben Uhuarten. Insgesamt ist die Vielfalt der Tierwelt hier einzigartig in Europa und der Nationalpark ein wichtiges Rückzugsgebiet gerade für die seltenen Arten.
Aber neben den Tierarten sind hier auch 5.500 Pflanzenarten erhalten geblieben, die größtenteils geschützt werden. Es findet auch in den Randzonen eine landwirtschaftliche Nutzung der Wälder statt. In den Urwaldgebieten und der Heide sind über 3.500 Pilzarten angesiedelt, die hier einen Überlebensraum gefunden haben. Dass die Symbiose aus Pflanzen und Tieren unterschiedlicher Art für Besucher ein Traum ist, kann man sich vorstellen. Das Gebiet wird von einigen Flüssen durchzogen und auch Seen haben sich dort gebildet.
Insgesamt gesehen hat sich im Nationalpark von Bialowieza ein Stück Vergangenheit erhalten. Das wird den Besuchern in einem Informationszentrum im gleichnamigen Ort Bialowieza nahegebracht. In einem Lehrpfad mit Multimediaunterstützung bekommt der Besucher einen Einblick über die Entwicklung des Nationalparks von den Anfängen bis heute und wie sich der Gast bei einer Wanderung gegenüber Tieren und Pflanzen verhalten sollte.
Quelle: Redaktion