03.05.2010
Führungen und Wanderungen durch die Bregenzerwälder Käsestraße
Zwischen Bodensee, Allgäu und Arlberg erstreckt sich der Bregenzerwald. Der Wanderer findet hier einzigartige Landschaftsvielfalt, und wer den Genuss nicht zu kurz kommen lassen will, stößt auf die "Käsestraße".
Wer bei der "Käsestraße" an eine feste Route mit Bauernhöfen und Käsereien denkt, liegt falsch. Vielmehr ist die "Käsestraße" ein Zusammenschluss der Erzeuger aus insgesamt 22 Dörfern zwischen 600 und 1400 Meter Seehöhe. 1998 gegründet, wurde aus der anfänglichen Zweckgemeinschaft (gegen den EU-Käse-Preisverfall) eine Vereinigung, die heute der gesamten Region ihre ureigene Identität verleiht.
Die Käseherstellung im Bregenzerwald blickt auf 2000 Jahre Tradition zurück. Rund 10 % der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft, in der Käse noch immer eine wichtige Rolle spielt. 1100 Betriebe erzeugen jährlich rund 4500 Tonnen Käse: Emmentaler, Alp- und Bergkäse, Schnitt-, Weich- und Schimmelkäse aller erdenklichen Arten.
Besonders stolz ist man auf die silofreie Bewirtschaftung aller Erzeuger - eine Rarität im übrigen Europa. Die Kühe bekommen im Sommer frisches Gras, im Winter Heu. Heraus kommen Spezialitäten wie der Weinkäse mit seiner roten Rinde oder der 3 Monate lang reifende Rässkäse.
Wo immer man sich im Bregenzerwald einquartiert - Bezau, Langenegg oder Hittisau - 40 sogenannte Käsewirte in der Region laden zum Probieren und Verweilen ein. Die Richtlinien der "Käsestraße" verlangen mindestens 5 Käsegerichte in der Speisekarte, bei einfacheren Gasthöfen mindestens 3.
Das Entdecker-Angebot der "Käsestraße" ist schier unerschöpflich: Ca. 100 Erlebnisprogramme, Woche für Woche, sommers wie winters, lassen keine Langeweile aufkommen.
Ein Highlight ist sicher das Käsehaus in Andelsbuch, das 7 Tage die Woche geöffnet ist - eine perfekte Anlaufstation für Käseverkostungen. Jeden Sonntag wird zum "Schaukäsen" gebeten, eine spannende Entdeckungsreise über den Weg der Milch zum Käse.
Auch der Käsekeller in Lingenau ist einen Besuch wert: Hinter dem unauffällig modernen Bau verbirgt sich ein Präsentationsraum, der einen Blick in den riesigen Keller freigibt. Rund 33.000 Laibe (90 % der gesamten Produktion der Region) werden hier gelagert und gepflegt.
Eine Vielzahl von ausgeschilderten Wanderwegen (leicht bis gebirgig) lädt ein, auf eigene Faust die verschiedenen Alpen (so heißen die Almen in Vorarlberg) zu besuchen. Tiere, bäuerliche Gastfreundschaft, natürlich viel Käse und andere Leckereien erwarten Sie.
Quelle: Redaktion