10.06.2010
Wasserburg Gemen: den Edelherren der Stadt auf der Spur
Von der Wasserburg zur Jugendburg – auf den Spuren der wechselvollen Geschichte eines der schönsten Schlösser im Münsterland. Die Wasserburg Gemen bei Borken ist ein echtes Kleinod unter den deutschen Burganlagen.
So ganz genau weiß man nicht, wann die einstige Wasserburg Gemen im gleichnamigen Ortsteil von Borken erbaut wurde. Erste gesicherte Überlieferungen stammen aus dem 13. Jahrhundert, allerdings vermutet man eine viel frühere Entstehung. Die Burg war Sitz einer der bedeutendsten Dynastien des Münsterlandes – der Edelherren derer von Gemen.
In ihrer nunmehr mehr als 900 Jahre dauernden Geschichte unterlag die Burg in fünf großen Etappen zahlreichen Baumaßnahmen, die sie zu einer außergewöhnlichen Symbiose unterschiedlicher Architekturen werden ließ. Heute geht man davon aus, das der um 1280 entstandene Burgfried der älteste noch erhaltene Teil der ursprünglichen Anlage ist.
Ihre Blütezeit liegt im 14. Jahrhundert als Heinrich III. von Gemen die Herrschaft übernahm. Nach Ende der Erbfolge im 16. Jahrhundert und in Folge von Erbstreitigkeiten verliert sie an Bedeutung und fällt schließlich dem Zerfall anheim. Erst mit Übernahme des Bauwerkes durch die Familie der heutigen Besitzer 1822 erfährt sie erneut Beachtung. Seit 1949 ist die Wasserburg Gemen an das Bistum Münster verpachtet, das hier eine Jugendausbildungsstätte einrichtete.
Aus diesem Grund sind die inneren Räume der Burg leider nicht zu besichtigen. Dafür stehen alle Außenanlagen für Besucher offen. Ein Spaziergang durch den weitläufigen Park lässt die Besucher die Burg aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Das Bauwerk liegt auf zwei Inseln, umflossen von zahlreichen Wassergräben. Rad- und Wanderwege um die Burg gehören zu den schönsten der Gegend.
Quelle: Redaktion