20.09.2010
Lernen Sie die damaligen Arbeitsweisen kennen in der Woriner Wassermühle
In den dünn besiedelten Regionen des Landkreises Märkisch-Oderland, einem Paradies für Wanderer und Ausflügler, finden sich fast in jedem Dorf Zeugnisse ländlicher Kultur. Worin, ein Teilort der Gemeinde Vierlinden, besitzt eine schön restaurierte Wassermühle, die durch ehrenamtliche Anstrengungen einiger Einwohner zu einer Art kleinem Kulturzentrum geworden ist.
Das Dörfchen Worin hat ungefähr 350 Einwohner. Es liegt nordwestlich von Frankfurt/Oder in idyllischer Landschaft, umgeben von Seen. An der Lösnitzstraße, der Hauptstraße des Dorfes, steht ein zweistöckiges Backsteingebäude: die Wassermühle. Ungefähr um 1825 erhielt das Mühlengebäude seine jetzige Gestalt. Die erste urkundliche Erwähnung der Mühle geht allerdings auf das Jahr 1398 zurück - und die Gemeinde Worin führt ein Mühlrad im Wappen! Daraus wird ersichtlich, wie wichtig diese Mühle in früheren Zeiten für die Bewohner gewesen ist.
Die Wassermühle samt dem Grundstück, auf dem sie steht, gehört der Gemeinde Worin. Die Gemeinde hat aber die Mühle dem Verein "Wassermühle Worin" zur Nutzung überlassen. Der Verein hat sich im Jahr 1992 mit zehn Mitgliedern gegründet. Heute sind es über fünfzig! Durch tätige ehrenamtliche Mithilfe der Vereinsmitglieder, aber auch durch finanzielle Mittel des Landes Brandenburg, konnte die Mühle zwischen 1993 und 2001 von Grund auf restauriert werden. Der Verein richtete Museumsräume ein. Zweck des Vereins ist vor allem die Pflege des Gebäudes und des Grundstücks. Dazu kommen als Vereinsaufgaben die Organisation von Ausstellungen und Museumsführungen und von Festen und sonstigen Veranstaltungen (Lesungen, Musikdarbietungen).
Heute präsentiert sich die romantische Mühle in einem sehr guten Zustand. Sie besitzt zwei funktionstüchtige Mahlgänge. Der Verein hat die Müllerwohnung renoviert und darin eine Dauerausstellung über die Lebensumstände der Müllerfamilien (mit vielen Schwarz-Weiß-Fotos!) eingerichtet. Im Stall des Mühlengebäudes sind zwei weitere Dauerausstellungen zu besichtigen: "Das dörfliche Leben in vergangener Zeit" und "Wäsche waschen - so war es früher". Dazu zeigt der Verein Wechselausstellungen, in der Regel eine pro Saison. Meist stellen Hobbymaler aus der Region ihre künstlerischen Werke vor.
Die "Mühlensaison" in Worin wird traditionell an Ostern eröffnet und im Oktober beendet. An Pfingsten findet immer ein "Mühlenfest" statt. Während der Saison ist die Mühle von dienstags bis freitags von 10.00 bis 15.30 Uhr und samstags und sonntags von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Im Winterhalbjahr ist die Wassermühle geschlossen. Außerhalb der Öffnungszeiten können Führungen individuell gebucht werden.
Quelle: Redaktion