20.09.2010
Hessens schönstes Barock: das Schloss Fasanerie
Wer gerne und viele Städtereisen unternimmt, der kommt auch an diesem Prachtstück irgendwann vorbei: das Schloss Fasanerie. Das unglaublich schöne Anwesen verzaubert die Bewohner genauso wie die Touristen. Nicht umsonst gilt es als schönstes Barock Hessens.
Die Geschichte
Der Fürstabt Adalbert von Schleifras wurde im Jahre 1710 von Johann Dientzenhofer beauftragt, ein kleines und schmuckes Landschloss zu erbauen. 20 Jahre später wurde das Gebäude schließlich erweitert, damals vom Fürstabt Adolph von Dalberg. Der Umbau ist auch heute noch durch die Torfahrt zum östlichen zweiten Schlosshof erkennbar. Bis 1757 erfolgten weitere große Ausbauten. Für die Pläne machte sich Hofbaumeister Andrea Gallasini verantwortlich, der vom Fürstbischof Amand von Buseck beauftragt wurde. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Schloss als Sommerresidenz verwendet. Nachdem Preußen nach Kurhessen vorstieß, wurde das Schloss enteignet und wieder in private Hände gelegt. 1878 bewohnte der Landgraf Friedrich Wilhelm dieses Bauwerk. Seine Frau lebte hier noch bis zum Jahre 1918. Im zweiten Weltkrieg wurde das Schloss teilweise schwer getroffen, allerdings eröffneten während des Wiederaufbaus schon 1951 wieder die ersten Ausstellungen. Das Museum wurde im Jahre 1872 gegründet.
In der heutigen Zeit besitzt die "Hessische Hausstiftung" das Schloss, die hier auch einige Ausstellungsstücke aus der Kunstsammlung vom Bundesland Hessen zeigen. Beispielsweise gibt es eine Sammlung aus der Antike und eine Porzellanausstellung zu besuchen.
Baulichkeiten
Wird das Schloss heute besucht, muss durch viele Höfe und jede Menge Gebäudeflügel gelaufen werden. Als Ursprungspunkt gilt das alte Schloss, welches mittig zwischen zwei Türmen zu finden ist. Es wurde durch den Dombaumeister Johann Dientzenhofer erbaut und als sogenanntes Schlösschen bezeichnet. Weiter im Osten können zwei Wirtschaftshöfe besucht werden, wo auch heute noch ein Gestüt betrieben wird. Im Westen liegt der viereckige Innenhof und weiter in der Mitte ein Ehrenhof, der vom Festsaalbau abgegrenzt wird. Dieser wurde aller Wahrscheinlichkeit nach bei den Umbauten unter Gallasini errichtet.
In früheren Jahren war hier noch ein Garten im Barockstil zu finden, der auch heute noch ein klein wenig an der Form erkennbar ist. Desweiteren darf in einer riesigen Parkanlage mit unzählig vielen Baumarten grenzenlos entspannt werden. Diese wird von einer wuchtigen Natursteinmauer umgeben, die an einigen Stellen eine Höhe von bis zu sechs Meter erreicht.
Quelle: Redaktion