05.11.2010
Bewegen Sie sich auf historischen Wegen in der Ruhrtalbahn
Eine Reise mit der Ruhrtalbahn führt die Passagiere durch die abwechslungsreiche Landschaft des Ruhrgebietes und das Tal des Flusses, dem die Umgebung ihren Namen verdankt. Geprägt von Bergbau – und Schwerindustrie galt das Ruhrgebiet jahrzehntelang als grau und schmutzig. Dass diese Gegend aber mit ganz anderem Charme aufwartet, zeigt sich dem Besucher schon auf den ersten Kilometern des Schienenstranges.
Die mittlere Ruhrtalbahn entstand im Jahr 1868 und wurde von der Bergisch-Märkischen Eisenbahngesellschaft gegründet um eine Verbindung zwischen dem Ort Hattingen und dem Essener Ortsteil Steele zu schaffen. Wenige Jahre später wurde die Strecke bis nach Herdecke verlängert und ermöglichte den Personen – und Gütertransport mit den markanten Zugmaschinen der preußischen Bahn, von denen einige noch heute beim Halt im Eisenbahnmuseum in Bochum-Dahlhausen zu besichtigen sind. Nach einer privaten Initiative der Eisenbahnfreunde, die ebenfalls von dieser Stelle ausging, übernahm in den Jahren 2004/05 der Regionalverband Ruhr Teile der Strecke um diese in Stand zu halten und zu touristischen Zwecken zu nutzen.
Der besondere Reiz der Landschaft des Ruhrtals liegt in der Kombination von Natur und Industrie, Ortskernen mit geschichtlichem Hintergrund und wunderschönen Fachwerkfassaden wie sie beispielsweise in Hattingen und Essen-Kettwig zu finden sind, aber die auch in den Ruinen einst stolzer Burganlagen oder großer Herrensitze, die den Weg der Bahn säumen.
Die Aussicht auf die Treidel– und Leinpfade der Ruhr und ihre ausgedehnten Auen, steil abfallenden Ufer und die Täler der zahlreichen vom Fluss abgehenden Bäche machen die Gegend zu einem sehenswerten Stück Natur, das sich in der Vergangenheit zwar den typischen Charakter erhalten konnte, aber keineswegs mehr an das Einheitsgrau des Ruhrgebietes zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehr erinnert.
Die Seen, die die Ruhrtalbahn während ihrer Fahrt streift, sind wassersportlich und freizeittechnisch ausgiebig genutzt und laden mit ihren Uferrändern und gepflegten Biergärten zum Verweilen ein. Auch die Haltestationen, die der Zug auf seiner Tour erreicht, sind restauriert und liebevoll instand gesetzt. Seit dem Jahr 2005 können Liebhaber des Ruhrtals an jedem Freitag und Sonntag zwischen dem Hagener Hauptbahnhof und dem Dahlhausener Museum pendeln und sich so in frühere Zeiten zurückversetzt fühlen. Einzig die automatischen Schrankenanlagen ersetzen heute die früher von Hand bedienten Schranken der Ruhrtalbahn.
Quelle: Redaktion