10.11.2010
Auf den Spuren des Reichkanzlers: das Bismarck-Museum
Der Sachsenwald gilt als größtes zusammenhängenden Waldgebiet Schleswig-Holsteins. Das Areal besitzt einen hohen Freizeitwert für das Hamburger Umland und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, welche eng mit Reichskanzler Otto von Bismarck verbunden ist.
Im Jahre 1871 schenkte Kaiser Wilhelm I. Otto von Bismarck den Sachsenwald, als Anerkennung seiner Verdienste um die Reichsgründung. Das aus einer ehemaligen Gastwirtschaft entstandene Schloss Friedrichsruh wird noch heute von den Nachkommen Bismarcks bewohnt. Eine Ausstellung macht mit den Lebensstationen des Reichskanzlers vertraut und verdeutlicht seinen Stellenwert in der Historie Deutschlands.
Otto von Bismarck bezog Schloss Friedrichsruh im Jahre 1871 und lebte bis zu seinem Tode im Jahre 1898 in den geschichtsträchtigen Mauern, welche heute der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Bereits 1927 wurden im “Alten Forsthof” Fotos und Gemälde der Öffentlichkeit präsentiert. Bis zu den Bombenangriffen im Jahre 1945 war die Ausstellung im Marstall des Schlosses Friedrichsruh untergebracht. Seit 1951 kann das Bismarck-Museum im “Alten Landhaus” besichtigt werden. Die Ausstellung verdeutlicht unter modernsten Aspekten Leben und Wirken des deutschen Reichskanzlers und zeigt Dokumente, Briefe, Gemälde und Präsente aus aller Welt, welche Bismarcks Verdienste anschaulich beleuchten. Auch das Arbeitszimmer Bismarcks wurde originalgetreu wiederhergerichtet und gibt einen realistischen Einblick in das einstige Arbeitsumfeld des Politikers.
Weiterhin ist Friedrichsruh Sitz der Otto-von-Bismarck-Stiftung, welche sich der Pflege und Dokumentation des Erbes Bismarcks verschrieben hat. Auch eine öffentlich zugängliche Bibliothek zählt zum Angebot des Bismarck-Museums. Bismarcks Familie ließ im Schlossgarten einen Schmetterlingszoo anlegen, welcher ebenfalls von Besuchern besichtigt werden kann.
Unweit des Schlosses Friedrichsruh haben Otto von Bismarck und seine Ehefrau ihre letzte Ruhestätte gefunden. Das Mausoleum wurde dem Grabmal des Gotenkönigs Theoderich, welches in Ravenna zu finden ist nachempfunden und kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Teil des Geländes im Sachsenwald ist auch ein Ehrenmal, welches an die 1941 mit dem Schlachtschiff “Bismarck” verunglückten Marinesoldaten erinnert.
Das Bismarck-Museum hat in den Monaten April bis Oktober zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. Von November bis März schließt die Ausstellung zwei Stunden früher. Karten für die Besichtigung des Bismarck-Museums und des Mausoleums sind zum Preis von vier Euro an der Museumskasse erhältlich. Kinder zahlen für die Besichtigung des Bismarck-Museums die Hälfte.
Quelle: Redaktion