27.12.2010
Eine Wattwanderung tut nicht nur Ihren Füßen gut!
Ein endloser Horizont, grauer Schlick wohin man blickt und ein salziger Geschmack von Wind und Meer auf der Haut - wer sich auf die Spuren von Wattwurm und Miesmuschel begibt, lässt den Alltag für ein paar Stunden hinter sich und kann die einzigartige Landschaft des Wattenmeers mit allen Sinnen genießen.
Seit dem Jahr 2009 gehört das Wattenmeer zum UNESCO Weltnaturerbe. Mit einer Fläche von 441000 ha ist der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer der größte Nationalpark Europas und berühmt für seine Artenvielfalt: Etwa 3200 Tiere und Pflanzen tummeln sich auf den Salzwiesen, Dünen, Sandbänken, in den Prielen, im Watt und im Meer. Robben, Schweinswale, Muscheln, Krebse, Würmer, Fische, Zugvögel und eine fantastische Pflanzenwelt gibt es in dieser von den Gezeiten geprägten Landschaft zu entdecken.
Eine Wattwanderung gehört für den Sylturlauber deshalb zum Pflichtprogramm wie die Inselrundfahrt und der Spaziergang in den Dünen. Rund 50 verschiedene Wanderungen werden in der Saison von der Schutzstation Wattenmeer, der Naturschutzgemeinschaft Sylt, dem Fremdenverkehrsverein Westerland, dem Lister Erlebniszentrum und den einzelnen Kurverwaltungen angeboten. Die Führungen werden nur im ruhigen Wattenmeer auf der Ostseite der Insel organisiert. Je weiter nördlich man wandert, desto anstrengender ist es, da das Schlickwatt im Norden tiefer ist und man beim Gehen tiefer versinkt. Eine der schönsten und leichtesten Wattwanderungen führt von Hörnum in den typisch friesischen Ort Rantum.
Die Wattwanderungen werden von geprüften Wattführern begleitet und dauern ungefähr 2 Stunden. In dieser Zeit lernt man viel Wissenswertes über das einzigartige Ökosystem Wattenmeer, dessen Fauna und Flora und die globale Bedeutung dieses Naturraums. Aber vor allem darf man die Schönheit dieser faszinierenden Landschaft genießen: die salzige Luft, das wunderbare Licht, den weiten Blick und den grauen Schlick zwischen den Füßen.
Für Familien mit Kindern gibt es spezielle Kinderführungen, in denen die kleinen Entdecker das Watt und seine Bewohner auf spielerische Art und Weise kennen und respektieren lernen. Auf keinen Fall sollte man sich auf eigene Faust ins Watt begeben: Nur wer das Wattenmeer, die Gezeiten und das Wetter kennt, darf sich in diesem besonderen Naturschutzgebiet auf Erkundungstour begeben.
Quelle: Redaktion