12.05.2011
Das Karlbad in Bad Kleinkirchheim - Wellness wie im Mittelalter erleben
Schon im Mittelalter wussten die Menschen in Kärnten, wie man seinen Körper vitaler macht. Man hat die Geheimnisse der Natur gut beobachtet, ohne wissenschaftliche Kenntnisse zu besitzen. Nockberge in Österreich heißt das Geheimnis.
Eines der letzten Bauernbäder in Österreich liegt direkt im Nationalpark Nockberge in den Gurktaler Alpen. Und das auf stolzer Höhe von 1.693 Metern über dem Meer. Es befindet sich in einem 500 Jahre alten Bauernhaus, das sein Äußeres seit dieser Zeit kaum verändert hat. Aber auch die Inneneinrichtung ist so urig geblieben wie anno dazumal. Lediglich eine Wassertoilette und ein Waschbecken wurden eingebaut. Ein Minimum aus heutiger hygienischer Sicht.
Das Karlsbad, so heißt dieses uralte Bad, liegt in der Gemeinde Bad Kleinkirchheim. Dorthin gelangt man über die Nockalmstraße von Krems in Kärnten aus. Die Alpenregion wird als Gurktaler Alpen bezeichnet. Der höchste Berg ist der Eisenhut mit 2.441 m. In dieser unwahrscheinlich schönen Gegend liegen viele Seen wie beispielsweise Wörthersee oder Millstätter See. Hier sind sehr schöne Wandergebiete ausgewiesen und neben Bergsteigen ist natürlich der Wintersport mit all seinen Facetten zu Hause.
Im Karlbad wurde schon vor vielen Jahrhunderten gebadet, um Krankheiten wie Rheuma oder Gicht zu vertreiben. Das ist wegen der Quellen hier gut möglich. Das Wasser enthält viel Radium und Schwefel. Früher waren hier die Bauern aus der Umgebung die Patienten. Heute sind das Menschen, die auch von weiter herkommen. Aber der Badebetrieb hat sich seither kaum verändert. Morgens beginnt der Bademeister mit dem Zubereiten des Badewassers. Dazu werden Steine aus der Gegend in einem Holzfeuer stark erhitzt und dann in die mit Quellwasser gefüllten Holzwannen geschüttet. Dabei zerspringen die Steine durch den Temperatursturz im kalten Wasser und geben Mineralstoffe frei. Dann erfolgt der Ruf des Bademeisters zum Baden. Die Gäste legen sich nach Geschlechtern getrennt in die vorbereiteten Wannen und bleiben dort in dem anfänglich bis zu 40°C warmen Wasser bis zu 45 Minuten.
Wer möchte, kann hier auch übernachten. Sieben Doppelzimmer stehen zur Verfügung. Auch für Verpflegung ist gesorgt. Deftige Hausmannskost wird von der Ehefrau des Bademeisters angeboten. Zubereitet wird sie wie vor einigen Hundert Jahren mit Holzfeuer. Strom gibt es hier oben auch heute noch nicht. Und das soll auch so bleiben. Eben Wellness wie im Mittelalter.
Quelle: Redaktion