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10.11.2011

Natur genießen auf dem Schanfigger Höhenweg

Der rund 70 km lange Schanfigger Höhenweg ist ein noch wenig bekannter Bestandteil des Graubündener Wanderwegenetzes. Die aussichtsreiche, alpine Rundwanderung auf beiden Seiten des Schanfigg-Tales bewegt sich in einer durchschnittlichen Höhe von 2.000 m üNN; der anspruchsvolle Streckenverlauf führt von Chur über Tschiertschen nach Arosa und vom Weissfluhjoch via Strassberg und Maladers wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Der Schanfigger Höhenweg wurde als 6-tägige Rundtour angelegt, wobei jede Etappe auch als Tagestour durchgeführt werden kann; die reine Gehzeit für die einzelnen Abschnitte beträgt je nach Schwierigkeitsgrad zwischen 3,5 und 5,5 Stunden. Der Höhenweg verläuft meist oberhalb der Baumgrenze durch eine faszinierende Bergwelt mit Walsersiedlungen, Wildbächen und üppig blühenden Almwiesen, die Aussichtspunkte auf den Passübergängen bieten einen herrlichen Panoramablick über das ganze Schanfigg-Tal und die Aroser Dolomiten. An jedem Etappenziel stehen für die Wanderer ausreichend Übernachtungsplätze in Berghütten, Gasthöfen oder Hotels zur Verfügung; zusätzlich gibt es hier die Möglichkeit, ins Tal abzusteigen und mit dem Postbus bzw. der Bahn nach Arosa oder Chur zu fahren. Auf diese Weise lässt sich die gesamte Tour je nach Zeitaufwand und Kondition ganz individuell einteilen und zum Beispiel auch als mehrere Wochenendwanderungen durchführen.

Der Schanfigger Höhenweg ist durchgehend markiert, an besonderen Wegstellen zeigen zusätzlich Schilder mit Zeitangaben die Richtung an; die Wanderstrecke verläuft meist über schmale Berg- und Almwege sowie teilweise auf weichen Moorpfaden, nur in der Nähe von Ortschaften sind auch kurze asphaltierte Strecken zurückzulegen. Die beste Zeit für eine Begehung des Höhenweges ist von Juli bis September, die gesamte Tour verlangt jedoch eine entsprechende Ausrüstung, alpine Erfahrung und Trittsicherheit; da in den hohen Passübergängen selbst im Hochsommer noch Schneereste liegen können, sind einige Etappen für Kinder nicht empfehlenswert.

Eine Besonderheit des Schanfigger Höhenweges sind seine unterschiedlich anspruchsvollen Etappen, die Palette reicht von der gemütlichen Almwanderung bis zur hochalpinen Bergtour. Nach dem Start in Chur-Meiersboden (642 m üNN) geht es auf Forst- und Almwegen nach Tschiertschen (1.343 m üNN), sehenswert ist unterwegs in Inner Praden die Dorfkirche (1642) mit der ältesten Kirchenorgel Graubündens; die nächsten beiden Etappenziele nach schönen Panoramatouren sind Arosa (1.739 m üNN) und die Walsersiedlung Heimeli (1.831 m üNN). Als wesentlich anspruchsvoller erweisen sich die drei Tourenabschnitte auf der Nordseite des Schanfigg-Tales; die Route verläuft über Strelapass, Weissfluhjoch (2.629 m üNN), Casannapass und Blackter Fürggli bis zur Hochwanghütte (1.958 m üNN) durch hochalpines Gelände, auch der Abstieg nach Chur verlangt noch einmal erhöhte Aufmerksamkeit. Selbst im Winter sind zwei Stationen des Höhenweges zu erreichen, denn ab Langwies sind Wege zu den Walsersiedlungen Strassberg und Heimeli gespurt; der Aufstieg dauert jeweils ca. 2 Stunden, hinunter geht es wesentlich schneller – mit dem Schlitten.

Quelle: Redaktion

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