15.12.2011
Die schönsten Wanderstrecken der Region
Gewaltige Felsschluchten, breite Auenlandschaften, Kies- und Sandbänke bilden das Bett der Maggia, die sich vom Lago del Narèt (Quellgebiet) durchs wildromantische Valle Maggia schlängelt. Bei Ponte Brolla, einem Hotspot für Klippenspringer, verlässt die Maggia das Valle Maggia und mündet im Delta zwischen Locarno und Ascona in den Lago Maggiore. Die Ponte Brolla-Schlucht, ihre bizarren Felsformationen, der Wasserfall und die Römerbrücke bieten anreisenden Wanderern einen überwältigenden ersten Eindruck von dem, was im höheren Maggiatal noch wartet.
Das untere, sanft von 254 Meter auf circa 400 Meter ansteigende "Maggia"-Tal ist dichter besiedelt, besitzt Industrie, aber auch Weinberge. Bei Bignasco (443 Meter) beginnt der mittlere, steilere Part, das "Val Lavizzara" mit Steinbrüchen und einer Maggia, die in tiefe Schluchten aus abgeschliffenem Fels abtaucht. Zwischen Peccia (840 Meter) und Fusio (1.289 Meter) tun sich nur trittsichere Bergziegen leicht. Sehr steile Serpentinen sind zu meistern, was ein gigantischer Ausblick belohnt.
Val Sambuco
Ab Fusio nennen die Einheimischen das Tal "Val Sambuco", denn nur 200 Meter weiter, am Ende des offiziellen Maggiatals, liegt auf 1.461 Metern der azurblaue "Sambuco"-Stausee. Das gesamte urtümliche Valle Maggia besticht durch die von Naturgewalten geformte Fluss- und Gebirgslandschaft mit teils sehr steilen, bewaldeten Hängen, in den Fels geschlagenen Terrassen, Wasserfällen, unzähligen Brücken, darunter abenteuerliche Hängebrücken wie bei Someo (340 Meter lang) und Giumaglio. Prägend sind auch die alten oder restaurierten, aus grauem Granitstein des Tals erbauten, Rustici (Bruchsteinhäuser), steile Steintreppen, schmale Saumpfade und die Wanderern Schatten spendenden, zu Raststätten/Restaurants umfunktionierten Vorratshöhlen, die "Grotti".
800 Kilometer markierte, variantenreiche Rund-, Panorama-, Weit- und Bergwanderwege mit klangvollen Namen wie beispielsweise "Valle del Salto", "Vallemaggia pietraviva", "Sentiereo die romani" und eine Europaweg-Etappe decken alle Schwierigkeitsgrade ab. Oft führen sie zum selben Ziel, streifen Streckenpunkte wie die Kirche im Rovanatal, "Sant'Anna"-Kapelle, historische Orte wie Moghegno, Lodano, Cevio (17. Jahrhundert-Ortskern), Maggia, Bignasco, Prato-Sornico, Fusio und das auf 1.507 Meter liegende, denkmalgeschützte Bosco-Gurin, in dem Guriner-Deutsch (Walser-Dialekt) gesprochen wird. Besonders beliebt sind Seen-Routen, bis auf 2.450 Meter verteilen sich 48 Berg- und 6 Stauseen und Flussbettwanderungen über trockene Kies- und Sandstrecken. Doch der dahinplätschernde, sanft glucksend die Kieselbänke umspülende "Bach" kann schnell zum tosenden Fluss anwachsen.
Quelle: Redaktion