16.12.2010
Machen Sie eine Wandertour durch den Wald und erholen Sie sich vom Alltag
Der Schwäbisch-Fränkische Wald ist ein ausgedehntes hügeliges Waldgebiet östlich von Heilbronn im Norden Baden-Württembergs. Die höchsten Berge des Waldgebietes sind zwischen 500 und knapp 600 m hoch. Wanderer können im Schwäbisch-Fränkischen Wald auf erholsamen Touren interessante Naturbeobachtungen machen und kulturelle Schätze entdecken.
Durchstreifen wir das Waldgebiet von Osten nach Westen! Die Tour beginnt östlich von Heilbronn mit einem Ausflug auf einen der Berge, nämlich das Steinknickle. Von Heilbronn aus führen gut ausgeschilderte Wanderwege über rund 25 km zu dem 525 m hohen bewaldeten Berg. Ein mächtiger Aussichtsturm aus Holz krönt das Steinknickle. Von der Aussichtsplattform geht der Blick weit über einige der Wälder des Schwäbisch-Fränkischen Waldgebietes: den Mainhardter Wald, die Waldenburger und die Löwensteiner Berge. Nur wenige Meter vom Turm entfernt steht ein Naturfreundehaus, das samstags und sonntags geöffnet und bewirtschaftet ist. Zum Haus gehört ein großer Spielplatz. Einige Kilometer südlich vom Steinknickle liegt die Gemeinde Spiegelberg. Von der Ortsmitte aus führt eine interessante Wanderung über verschwiegene Waldwege, an beschaulichen Bächen vorbei in Richtung des Stocksberges. Unterwegs kommt der Wanderer an einer geheimnisvollen Höhle vorbei. Es handelt sich um einen Stollen, in dem im 18. Jahrhundert nach Silber gegraben wurde, allerdings vergeblich; heute leben Fledermäuse darin. Ziel der Wanderung ist der über 500 m hohe Stocksberg, der den Heilbronnern im Winter als Naherholungs-Skigebiet dient.
Im 2. nachchristlichen Jahrhundert verlief in nord-südlicher Richtung durch den Schwäbisch-Fränkischen Wald der Limes, die Grenze zwischen römischem Reich und Germanien. Reste des Limes sind südlich der Stadt Öhringen im Wald noch zu finden. Im Öhringer Weygang-Museum sind Originalfunde aus der Römerzeit und das Modell eines römischen Kastells ausgestellt. Wer ganz sicher gehen will, Teile des Limes in der freien Natur zu sehen, sollte ab Murrhardt dem Limeswanderweg folgen; dieser führt auch an einem rekonstruierten römischen Wachtturm vorbei. Eine schöne Rundwanderung in landschaftlich besonders reizvoller Umgebung beginnt ebenfalls in Murrhardt. Ein erster Höhepunkt der Wanderung ist die Hörschbachschlucht mit zwei Wasserfällen. Dort besteht die Möglichkeit, in einem Gasthof mit dem passenden Namen "Zum Wasserfall" einzukehren. Tief im Wald wartet dann noch das "Felsenmeer" auf den Wanderer, eine Ansammlung von Findlingen, die ein bizarres Bild abgeben.
Weit im Osten des Schwäbisch-Fränkischen Waldes wäre dann noch eine Burg zu besichtigen! Zur Gemeinde Bühlertann in den Ellwanger Bergen gehört das kleine Dorf Tannenburg-Halden, über dem seit dem 12. Jahrhundert die noch heute gut erhaltene Burg Tannenburg thront. Die Burg mit der eindrucksvollen Mauer steht auf 500 m Höhe auf einem Hügel. In Ellwangen an der Jagst in den östlichsten Ausläufern des Waldgebietes endet unser Streifzug. Vielleicht bleibt noch Zeit, in Ellwangen die romanische Stiftskirche zu besichtigen und durch die barocke Altstadt zu schlendern.
Quelle: Redaktion