16.12.2010
Naturpark Soonwald-Nahe: Versetzen Sie sich zurück ins Mittelalter
Der Naturpark Soonwald-Nahe vereint auf relativ kleiner Fläche vielfältige Landschaftsbilder. Die Palette reicht von den weiten Hochflächen des Hunsrück. über die Waldgebiete des Soonwaldes, bis hin zu den sonnigen Rebhängen des Nahetales. Wanderer können sich auf einsamen Pfaden in vergangene Zeiten entführen lassen.
Die schönste Möglichkeit, den unberührten Naturraum für sich zu entdecken, ist eine Wanderung entlang des Soonwaldsteiges, welcher auf einer Länge von 84 Kilometern die Region durchquert. Um alle Sehenswürdigkeiten am Wegesrand in Ruhe betrachten zu können, bietet es ich an, den Soonwaldsteig in sechs Tagesetappen in Angriff zu nehmen. Der Wanderweg startet am Bahnhof von Kirn an der Nahe. Man passiert das Hahnenbachtal, die Höhenzüge des Lützelsoon, das Kellenbachtal und den Binger Wald. Der Soonwaldsteig endet in Bingen am Rhein.
Der Naturpark Soonwald-Nahe ist reich an Spuren aus mittelalterlicher Zeit, welche sich entlang des Soonwaldsteiges entdecken lassen. Die Kyrburg gilt als Wahrzeichen des Städtchens Kirn. Die Höhenburg aus dem 12. Jahrhundert dient heute als eindrucksvolle Kulisse für Theater- und Konzertveranstaltungen. Über dem Hahnenbachtal thront die Ruine der Schmidtburg. Die von den Franken im 10. Jahrhundert erbaute Burg diente als Stammburg der Wildgrafen und wurde von französischen Truppen im 17. Jahrhundert zerstört. An den Pfingstfeiertagen rückt die Schmidtburg als Austragungsort der Hunsrücker Archäologietage in den Focus der Öffentlichkeit. Vis a Vis der Schmidtburg fällt die Altburg aus keltischer Zeit ins Auge. Die Anlage aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. wurde rekonstruiert und ist als Freilichtmuseum zugänglich. In unmittelbarer Nähe kann das Schaubergwerk Schiefergrube Herrenberg besucht werden.
Im Kellenbachtal lohnt ein Halt an der Ruine von Burg Koppenstein. Die im 30jährigen Krieg zerstörte Burg verfügt über einen gut erhaltenen Bergfried, welcher bestiegen werden kann und eine herrliche Aussicht auf den Naturpark Soonwald-Nahe bietet. An den östlichen Ausläufern des Binger Waldes befindet sich Burg Rheinstein. Die Anlage aus dem 14. Jahrhundert wurde nach Plänen des preußischen Stararchitekten Karl-Friedrich-Schinkel nach mittelalterlichem Vorbild wieder aufgebaut. Die Burg befindet sich in Privatbesitz, ist jedoch für Besucher zugänglich. Auf der Burg befinden sich eine Ferienwohnung und ein Restaurant. Den Abschluss an architektonischen Zeugnissen der Vergangenheit bildet der Binger Mäuseturm, welcher sich auf der Mäuseturminsel im Rhein erhebt.
Quelle: Redaktion