14.02.2011
Auf dem Wittekindsweg das Wiehengebirge durchwandern
Der Wittekindsweg, benannt nach dem Sachsenherzog Wittekind aus dem 8. Jahrhundert, ist ein über 100 Jahre alter Wanderweg, der auf 95 Kilometern Länge auf dem Kamm des Wiehengebirges von Osnabrück bis nach Porta Westfalica führt. Durch seinen Verlauf auf dem Gebirgskamm verfügt er über viele wunderschöne Aussichtspunkte auf die malerische Umgebung und führt zudem an zahlreichen Sehenswürdigkeiten vorbei, sodass nicht nur die sportlichen Naturfreunde, sondern auch die kulturell interessierten Wanderer auf ihre Kosten kommen.
Der Wittekindsweg ist Teil des europäischen Fernwanderweges E11 von den Niederlanden bis nach Polen und wird klassischerweise in 5 Etappen durchwandert. Es ist aber natürlich möglich, die Etappen nach dem eigenen körperlichen Vermögen aufzuteilen, nur Teile des Weges zurückzulegen oder eine andere Wanderrichtung zu wählen. Da das Wiehengebirge kein Hoch-, sondern ein Mittelgebirge ist, ist der sportliche Anspruch dieses Wanderweges zwar nicht ganz so hoch, da aber einige Quertäler passiert werden, sind doch immer wieder leichte Steigungen von bis zu 120m zu bewältigen. Häufig werden Ortsränder passiert, sodass eine problemlose Versorgung mit Proviant gewährleistet ist und sich genügend preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten finden lassen.
Ausgangspunkt der Wanderung ist Osnabrück, wo sich in der historischen Altstadt mit dem Rathaus, dem Dom und den alten Wallanlagen schon vor dem Beginn der eigentlichen Wanderung zahlreiche Besichtigungsmöglichkeiten bieten. Die erste Etappe (15,4km) führt durch das Naherholungsgebiet Nettetal vorbei am Kloster Gertrudenberg mit barockem Hochaltar, an einem Klettercamp und an der historischen Wallfahrtskirche Rulle bis zum Mühlenort Engter. Auf der zweiten Etappe (17,7km) bis nach Ostercappeln lohnen der Megalith „des Teufels Backofen“ und die Krebsburger Mühle kleine Abstecher. Wenigstens auf der dritte Etappe (19,8km) bis zum Großen Kellenberg sollten die Wanderer auch ihre Kinder mitnehmen, denn hier lassen sich riesige Dinosaurierspuren in einem ehemaligen Steinbruch bewundern und im nahegelegenen Freilichtmuseum finden sich lebensgroße Nachbildungen der Urzeittiere. Mit etwas Glück kann man auf der vierten Etappe nach Nettelstedt (22,8km) auf der Freilichtbühne „Kahle Wart“ eine Theateraufführung in plattdeutscher Sprache erleben. Auf der fünften Etappe (17,8) macht der Wittekindsweg seinem Namen alle Ehre, denn hier wird die Wittekindsquelle und die mittelalterliche Wittekindsburg passiert. Eine herrliche Aussicht auf das Umland kann man dann noch vom Kaiser-Wilhelm-Denkmal aus genießen, bevor der Wittekindsweg in Porta Westfalica, dem Durchbruchstal der Weser zwischen Wiehen- und Wesergebirge, endet.
Quelle: Redaktion